Pakistan: 25 erstaunliche Wahrheiten, die Ihr Bild von diesem Land verändern werden

Pakistan ist weit mehr als ein Krisenland aus den Schlagzeilen. Es ist ein Ort, an dem Weltmeisterschaftsbälle von Hand genäht werden, Frauen Kampfflugzeuge steuern und Computerviren mit guten Absichten entstanden. Diese 25 Fakten werfen ein neues Licht auf ein Land voller Extreme – zwischen Wissenschaft und Spiritualität, Tradition und Hightech.


1. Sialkot – die Stadt, die 70 % aller Fußbälle der Welt herstellt

Im Nordosten der Provinz Punjab liegt die pakistanische Stadt Sialkot – das pulsierende Herz der weltweiten Fußballproduktion.
Etwa 70 % aller Fußbälle weltweit werden hier hergestellt, in Hunderten von Fabriken, in denen Tausende qualifizierte Arbeiter tätig sind – viele von ihnen nähen die Bälle noch von Hand, ein Handwerk, das über Generationen weitergegeben wurde.
Diese Industrie ist nicht nur ein Geschäft, sondern eine Kunstform, die Fußbälle hervorgebracht hat, die bei Weltmeisterschaften zum Einsatz kamen – darunter der „Brazuca“ (2014) und „Al Rihla“ (2022).

Ein pakistanischer Handwerker in traditioneller Kleidung näht von Hand einen Fußball in einer einfachen Werkstatt mit Ziegelwänden und natürlichem Licht.


2. Der erste Computervirus der Welt kam aus Pakistan – und war gar nicht bösartig!

Im Jahr 1986 entwickelten zwei Brüder aus Lahore, Basit und Amjad Farooq Alvi, den weltweit ersten bekannten Computervirus mit dem Namen Brain.
Doch dieser Virus war nicht zerstörerisch – er sollte ein medizinisches Programm vor illegaler Vervielfältigung schützen. Die Brüder hatten festgestellt, dass Raubkopien ihrer Software im Umlauf waren.
Also fügten sie einen selbstreplizierenden Code hinzu, der sich auf Disketten übertrug und eine Nachricht anzeigte, in der Nutzer gebeten wurden, sich bei ihnen zu melden – für eine Art „Impfung“.
Tatsächlich erhielten sie Anrufe aus aller Welt. Juristische Konsequenzen? Keine. Stattdessen wurde ihre Geschichte zu einem legendären Ursprungspunkt der Cybergeschichte – mit erstaunlich gutem Willen.

Zwei südasiatische Männer arbeiten gemeinsam an einem alten Computer in einem überfüllten Büro voller Papiere, Disketten und Kabel. Der jüngere tippt konzentriert auf einer beigen Tastatur, während der ältere über seine Schulter blickt.


3. Pakistan – das erste islamische Land mit friedlicher Atomenergie

Pakistan ist das erste islamische Land der Geschichte, das zivile Atomkraftwerke erfolgreich in Betrieb nahm.
Der Grundstein wurde 1972 gelegt, als Premierminister Zulfikar Ali Bhutto ein ehrgeiziges Atomenergieprogramm ins Leben rief – unter Aufsicht der Pakistanischen Atomenergiekommission.
Seitdem wurden Reaktoren in Städten wie Karatschi und Chashma gebaut und betrieben, wodurch Pakistan eine führende Rolle in der friedlichen Nutzung der Kernenergie in der islamischen Welt einnimmt.
Das Projekt bereitete zugleich den Weg für neue Generationen von Wissenschaftlern und Technikern in einem Hochtechnologiebereich.

Ein Foto aus den 1980er-Jahren zeigt den Kontrollraum eines pakistanischen Atomkraftwerks mit vier Ingenieuren, die an analogen Schaltpulten mit Anzeigen, Schaltern und Röhrenmonitoren arbeiten.


4. Pakistan – das zweitgrößte muslimische Land der Welt

Pakistan ist Heimat der zweitgrößten muslimischen Bevölkerung weltweit – nach Indonesien.
Über 230 Millionen Menschen, also rund 96 % der Bevölkerung, sind Muslime.
Interessanterweise belegt Indien, obwohl kein muslimisches Mehrheitsland, den dritten Platz mit mehr als 200 Millionen Muslimen.
Diese demografische Stärke verleiht Pakistan eine zentrale Rolle in der islamischen Welt und macht es zu einer der bedeutendsten Bevölkerungsstützen im modernen Islam.

Vier junge Männer in traditionellen pakistanischen Gewändern feiern lachend mit grünen Fahnen vor der historischen Jama Masjid in Lahore.


5. Die Geburt Pakistans – ein Ergebnis der Teilung des indischen Subkontinents

Vor 1947 waren Indien, Pakistan und Bangladesch noch ein gemeinsames britisches Kolonialgebiet – bekannt als „der indische Subkontinent“.
Mit dem Unabhängigkeitsgesetz von 1947 beschloss das britische Parlament die Gründung zweier neuer Staaten: Indien und Pakistan.
Pakistan wurde dabei als religiöser Staat für Muslime gegründet – als einziger seiner Art weltweit.
Bangladesch wiederum war zunächst Ostpakistan und spaltete sich 1971 ab. So entstanden drei Länder aus einem geografischen Gebilde – vereint durch Landschaft, getrennt durch Geschichte.

Eine realistische Farbfotografie zeigt eine große Menschenmenge in Lahore während der Teilung Indiens im Jahr 1947. Männer, Frauen und Kinder in traditioneller südasiatischer Kleidung stehen eng beieinander mit pakistanischen Flaggen in der Hand, ihre Gesichter ernst und voller Emotionen, umgeben von kolonialen Gebäuden mit Bannern auf Urdu.


6. Pakistan – das fünftbevölkerungsreichste Land der Erde

Heute zählt Pakistan über 240 Millionen Einwohner und steht damit auf Platz fünf der weltweit bevölkerungsreichsten Länder – nach China, Indien, den USA und Indonesien.
Diese demografische Wucht macht Pakistan zu einem wichtigen Akteur in Süd- und Zentralasien – sowohl wirtschaftlich als auch politisch.
In Fragen von Bildung, Arbeitsmarkt, Infrastruktur und Bevölkerungspolitik ist das Land längst zu einer Schlüsselgröße in der Region geworden.

Eine überfüllte Straße in Karachi, Pakistan, zeigt Dutzende von Rikschas, Fußgängern und Marktständen bei Tageslicht. Die Szene vermittelt das Gefühl von Dichte, Aktivität und urbanem Leben in einer Megastadt.


7. Tharparkar – die fruchtbare Wüste

Im Süden Pakistans, an der Grenze zu Indien, liegt die Wüste Tharparkar – und sie ist eine Ausnahmeerscheinung.
Denn anders als andere Wüsten weltweit gilt sie als die einzige fruchtbare Wüste der Erde.
Zwischen Juli und September bringt der Monsunregen das trockene Land zum Erblühen: grüne Pflanzen, Gräser und natürliche Wasserbecken entstehen, die Menschen und Tieren als Lebensgrundlage dienen.
Inmitten dieser rauen Landschaft erwacht jedes Jahr neues Leben – ein faszinierender Zyklus von Trockenheit und Fülle.

Eine Frau in traditioneller Kleidung geht durch die grüne Landschaft der Thar-Wüste in Pakistan nach der Monsunzeit, mit weidenden Kühen und Ziegen im Hintergrund.


8. Mehrgarh – Wiege der Landwirtschaft und älteste Zivilisation Südasiens

In der Provinz Belutschistan liegt Mehrgarh, eine der ältesten Siedlungen der Menschheitsgeschichte.
Sie reicht bis ins 7. Jahrtausend v. Chr. zurück und liefert den frühesten bekannten Nachweis für organisierte Landwirtschaft und Viehzucht in Südasien.
Mehrgarh war weit mehr als ein primitiver Ort: die Menschen lebten in Lehmhäusern, lagerten Getreide, bearbeiteten Kupfer und stellten Schmuck aus Knochen her – ein beeindruckender Vorläufer der späteren Indus-Zivilisation.

Ein hochauflösendes Foto zeigt eine rekonstruierte Alltagsszene aus der antiken Siedlung Mehrgarh in Pakistan. Im Vordergrund mahlt eine Frau Getreide auf einem Stein, daneben liegen Körbe mit Körnern. Ein Mann pflügt mit einem einfachen Holzgerät die Erde, während zwei Kinder barfuß vorbeigehen. Im Hintergrund sind Lehmhäuser und ein grasbedecktes Feld zu sehen – alles unter klarem, sonnigem Himmel.


9. Pakistan – „Land der Reinen“ mit vielschichtiger Bedeutung

Der Name „Pakistan“ ist kein Zufall – er trägt sowohl sprachliche als auch politische Symbolkraft.
„Pak“ stammt aus dem Persischen und bedeutet „rein“ oder „heilig“, während „-stan“ für „Land“ steht – also: Land der Reinen.
Gleichzeitig wurde der Begriff 1933 vom Denker Choudhry Rahmat Ali geprägt, als Abkürzung für die Regionen Punjab, Afghania, Kashmir, Sindh und Baluchistan.
Ein Name, der religiöse Reinheit mit nationalem Anspruch verknüpft – und so zum politischen Programm wurde.

Ein historisches Farbfoto zeigt einen südasiatischen Mann, der das Wort „PAKISTAN“ auf ein großes Blatt Papier schreibt. Er sitzt an einem Holzschreibtisch in einem Raum im Stil der 1930er-Jahre. Neben ihm liegt eine Karte des indischen Subkontinents, zwei aufgeschlagene Bücher und ein Tintenfass. Im Hintergrund ist durch das Fenster ein altes Backsteingebäude zu sehen.


10. Freelancing in Pakistan – Millionen durch digitale Arbeit

In den letzten Jahren hat sich Pakistan zu einem der führenden Länder im Bereich Online-Freelancing entwickelt.
Allein 2017 verdienten pakistanische Freelancer über eine Milliarde US-Dollar, und die Einnahmen steigen stetig – mit Prognosen von bis zu 500 Millionen Dollar jährlich in naher Zukunft.
Pakistan belegt inzwischen weltweit Platz vier beim Verdienst durch Freelance-Arbeit, hinter den USA, Indien und Bangladesch.
Der digitale Boom zeigt das enorme Potenzial junger Talente in Bereichen wie Programmierung, Design, Übersetzung und Marketing – ein neuer Wirtschaftspfad, geprägt von Können, nicht von Rohstoffen.

Ein junger südasiatischer Mann arbeitet konzentriert spät in der Nacht an seinem Laptop, beleuchtet von einer Schreibtischlampe, mit nächtlicher Stadtansicht im Fenster.


11. Zwei Nobelpreise – Pakistans bleibende Spuren in Wissenschaft und Frieden

Trotz zahlreicher Herausforderungen konnte Pakistan gleich zweimal den Nobelpreis nach Hause holen.
1979 wurde der Physiker Mohammad Abdus Salam für seine bahnbrechenden Arbeiten in der Teilchenphysik ausgezeichnet – als erster muslimischer Preisträger in diesem Feld.
2014 folgte die junge Malala Yousafzai, die für ihren friedlichen Kampf für Mädchenbildung den Friedensnobelpreis erhielt – als jüngste Gewinnerin aller Zeiten.
Beide sind heute Symbolfiguren für wissenschaftlichen Ehrgeiz und sozialen Wandel – mit weltweiter Ausstrahlung.

Eine hochauflösende Fotografie zeigt eine bronzene Büste des pakistanischen Physikers Mohammad Abdus Salam (1926–1996), auf einem dunklen Sockel mit goldener Inschrift, im Garten des Keble College in Oxford.


12. Eine der größten Rettungsdienste weltweit – aus Pakistans Herzen

Trotz begrenzter Mittel betreibt Pakistan eines der größten freiwilligen Rettungsdienste der Welt.
Angeführt von der Edhi-Stiftung, gegründet vom humanitären Pionier Abdul Sattar Edhi, umfasst das Netzwerk über 1.800 Krankenwagen an mehr als 300 Standorten im ganzen Land.
Die Stiftung bietet kostenlose Notfallhilfe, Pflegeheime für Waisen und Obdachlose sowie medizinische Grundversorgung – und steht im Guinness-Buch der Rekorde.
In einem Land mit großer Armut ist dieses System ein echter Lebensretter – Beweis dafür, wie Mitmenschlichkeit selbst unter härtesten Bedingungen triumphieren kann.

Ein pakistanischer Rettungsfahrer in Edhi-Uniform fährt konzentriert durch eine belebte Straße in einer Stadt.


13. Der höchste Geldautomat der Welt – auf 4.693 Metern Höhe

Am Khunjerab-Pass, der Pakistan mit China verbindet, befindet sich der höchstgelegene Geldautomat der Welt – betrieben von der Nationalbank Pakistans.
Er steht auf unglaublichen 4.693 Metern über dem Meeresspiegel und wurde von Guinness offiziell als Weltrekord anerkannt.
Der Automat bietet Bankdienstleistungen an einem der entlegensten und kältesten Orte des Landes – mitten im Karakorum-Gebirge.
Ein technisches Wunderwerk, das Pakistans Streben nach Infrastruktur bis in die entlegensten Höhen widerspiegelt.

Ein hochauflösendes Foto zeigt den höchsten Geldautomaten der Welt auf dem Khunjerab-Pass in Pakistan. Der grüne Geldautomat des NBP steht vor schneebedeckten Bergen, zwei Männer bedienen ihn bei Tageslicht.


14. Keine Fragen über Frauen – Heiraten bleibt Familiensache

In der pakistanischen Kultur gilt es als höchst unhöflich, nach Frauen innerhalb der Familie zu fragen – insbesondere nach Ehefrauen oder Schwestern.
Solche Fragen gelten als indiskret oder respektlos, da Frauen eine besonders geschützte Stellung im familiären Gefüge haben.
Gleichzeitig sind arrangierte Ehen noch immer weit verbreitet: Eltern und Verwandte entscheiden oft gemeinsam über geeignete Partner, um familiäre Harmonie und Tradition zu wahren.
Ein System, das auf Gemeinschaftsdenken beruht – und in vielen Regionen als selbstverständlich gilt.

Eine realistische Straßenszene in einer südasiatischen Stadt zeigt zwei Männer in traditioneller Kleidung im Gespräch, während drei verschleierte Frauen schweigend vorbeigehen. Die Umgebung ist von alten Gebäuden und chaotischen Stromleitungen geprägt.


15. Keine Gabel, kein Messer – die rechte Hand regiert den Tisch

In Pakistan ist die Art, wie man isst, Teil der kulturellen Etikette.
Mit der rechten Hand zu essen gilt als höflich und traditionell – während die linke Hand, mit Reinlichkeit assoziiert, am Tisch tabu ist.
Besteck wie Gabel und Messer kommt meist nur in westlich geprägten Haushalten oder gehobenen Restaurants zum Einsatz.
Als Gast auf einem pakistanischen Tisch sollte man also die rechte Hand bereithalten – und sich mit ihr durch eine gastfreundliche Mahlzeit arbeiten.

Drei südasiatische Personen – ein älterer Mann, ein Junge und eine Frau – essen gemeinsam mit der rechten Hand aus einem großen Tablett mit Reis und Hähnchenschenkeln auf dem Boden eines einfachen Raums mit beigen Wänden.


16. Fünf kulturelle Tabus – was man in Pakistan besser nicht anspricht

In Pakistan gibt es Themen, über die öffentlich kaum oder gar nicht gesprochen wird – sie gelten als gesellschaftliche Tabus.
Dazu zählen vor allem:

  •  voreheliche Beziehungen und Sexualität
  •  Homosexualität
  •  Alkohol – Konsum oder auch nur das Gespräch darüber
  •  jede Form von Religionskritik
  •  außereheliche Partnerschaften oder Zuneigung in der Öffentlichkeit

Diese Tabus spiegeln die stark religiös und traditionell geprägten Werte des Landes wider – wer sie missachtet, riskiert sozialen Ausschluss oder gar rechtliche Folgen.

Eine realistische Szene in einem pakistanischen Park zeigt zwei Gruppen junger Erwachsener – fünf Männer auf der linken Seite und vier verschleierte Frauen auf der rechten Seite – die sich auf Picknickmatten gegenübersitzen, mit zwei älteren Männern, die im Hintergrund zusehen.


17. Pakistan – wo Berge, Meer und Grenzen aufeinandertreffen

Pakistans geografische Lage macht es zu einem Knotenpunkt zwischen Kulturen und Kontinenten.
Im Süden grenzt es an das Arabische Meer, im Westen an den Iran und Afghanistan, im Osten an Indien, und im Norden an China – dort, wo sich Gebirgsketten wie der Himalaya und der Karakorum vereinen.
Diese strategische Lage macht Pakistan zu einem Schlüsselstaat in Asien – politisch, wirtschaftlich und kulturell.
Ein Land, das geografisch verbindet, was sonst nur schwer zueinanderfindet.

Eine hochauflösende Aufnahme zeigt die spektakuläre Küstenstraße entlang des Arabischen Meeres in Pakistan, flankiert von schroffen Felswänden auf der linken Seite und dem ruhigen blauen Meer zur Rechten. Mehrere farbenfrohe pakistanische Lastwagen fahren auf der Straße in Richtung Horizont.


18. Islamabad – moderne Hauptstadt auf uralten Spuren

Islamabad wurde erst 1960 als neue Hauptstadt gegründet – geplant, grün und modern.
Doch unter ihren Straßen liegt eine über 500.000 Jahre alte Geschichte: in der Region des Soan-Tals fanden Archäologen urzeitliche Werkzeuge und Spuren früher Zivilisationen.
Heute gilt Islamabad als “grüne Stadt”, umgeben von den Margalla-Hügeln – mit Parks, breiten Straßen und Ministerien.
Eine junge Hauptstadt auf uraltem Boden, die Vergangenheit und Gegenwart harmonisch vereint.

Eine hochauflösende Panoramaaufnahme zeigt Islamabad bei Tageslicht, mit der Faisal-Moschee im Vordergrund und den üppig grünen Margalla-Hügeln im Hintergrund. Die moderne Stadt mit ihren Gebäuden und breiten Straßen erstreckt sich unter einem klaren blauen Himmel.


19. Karatschi – erste Hauptstadt und wirtschaftliches Kraftzentrum

Die Metropole Karatschi liegt am Arabischen Meer und ist mit rund 20 Millionen Einwohnern die größte Stadt Pakistans.
Nach der Unabhängigkeit 1947 war sie die erste Hauptstadt, bevor die Regierung nach Rawalpindi und schließlich nach Islamabad umzog.
Heute ist Karatschi das wirtschaftliche Herz des Landes – mit den wichtigsten Seehäfen (Karatschi und Port Qasim), über die rund 95 % des Außenhandels abgewickelt werden.
Eine pulsierende Megastadt, die niemals schläft – und Pakistans wichtigste Verbindung zur Welt darstellt.

Eine belebte Straße in Karatschi, Pakistan, mit zahlreichen Fußgängern, einem gelben Tuk-Tuk und Straßenhändlern vor farbenfrohen Markisen und Schildern in Urdu. Im Hintergrund ragen moderne Hochhäuser über das geschäftige Marktgeschehen hinaus.


20. Der Islam in Pakistan – Staatsreligion und gesellschaftliches Fundament

In Pakistan bekennen sich rund 96 % der Bevölkerung zum Islam, der als Staatsreligion auch Verfassungsrang hat.
Die Mehrheit sind Sunniten, während Schiiten etwa 10 bis 15 % ausmachen. Daneben existieren Gruppen wie die Ahmadis, die offiziell nicht als Muslime anerkannt sind.
Islamische Feste, Feiertage und das Rechtssystem sind eng mit dem Glauben verwoben – die Scharia dient als wichtige Rechtsquelle.
Religion ist damit nicht nur Privatsache, sondern tief in Politik, Alltag und Identität der Nation verankert.

Eine hochauflösende Aufnahme der Faisal-Moschee in Islamabad, Pakistan, vor dem Hintergrund der grünen Margalla-Hügel und eines leicht bewölkten Himmels. Auf dem großen Vorplatz stehen zahlreiche Menschen in traditioneller Kleidung.


21. Panjabi – die meistgesprochene Sprache Pakistans, aber nicht offiziell

Mit etwa 39 % Muttersprachlern ist Panjabi die am weitesten verbreitete Sprache in Pakistan – vor allem im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Punjab.
Doch die Amtssprache des Landes ist Urdu, während Englisch als zweite offizielle Sprache in Verwaltung und Bildung genutzt wird.
Neben Panjabi existieren viele weitere Regionalsprachen wie Paschtu, Sindhi, Saraiki und Balochi – ein Sprachmosaik, das Pakistans ethnische Vielfalt widerspiegelt.
Ein Land, das viele Stimmen kennt – und keine davon ist offiziell dominant.

Eine belebte Straßenszene in einem Marktviertel von Lahore, mit Menschen in traditioneller Kleidung, Rikschas, Obstständen und Geschäften mit Schildern auf Urdu.


22. Frauen an der Front – Pakistan als militärische Ausnahme im Islam

Pakistan gehört zu den wenigen islamischen Ländern, in denen Frauen aktiv im Militär dienen dürfen – nicht nur in Unterstützungsrollen, sondern auch im Kampfeinsatz.
Seit 2006 sind Kampfpilotinnen in der Luftwaffe im Einsatz, und es gibt mittlerweile Hunderte weibliche Offizierinnen – darunter auch die erste Generalin des Landes.
Zwar bleiben manche Bereiche wie die Infanterie männerdominiert, doch Pakistan gilt als Vorbild für weibliche Teilhabe in einem ansonsten konservativen militärischen Umfeld.
Ein mutiger Schritt – im Spannungsfeld zwischen Tradition und Fortschritt.

Eine pakistanische Kampfpilotin steht selbstbewusst mit den Händen in der Hüfte vor einem F-16-Kampfjet auf einem Flugfeld, während im Hintergrund uniformierte Soldaten salutieren.


23. Der Biafo-Gletscher – Eisriese im Karakorum-Gebirge

Im hohen Norden Pakistans schlängelt sich der Biafo-Gletscher über 67 Kilometer durch das Karakorum-Gebirge – damit ist er der drittlängste Gletscher der Welt außerhalb der Polarregionen.
Zusammen mit dem Hispar-Gletscher bildet er eine über 100 Kilometer lange Eisroute – ein Paradies für Abenteurer.
In seinem Herzen liegt der sagenumwobene Snow Lake, eine der größten Gletscherseen der Erde mit bis zu 1.600 Metern Eisdicke.
Ein Ort von majestätischer Stille – und ein Naturwunder, das weltweit seinesgleichen sucht.

Ein hochauflösendes Foto zeigt den Biafo-Gletscher im Karakorum-Gebirge in Pakistan, eingebettet zwischen schroffen, schneebedeckten Berggipfeln und dunklen Moränenrändern.


24. Handel mit der Welt – wohin Pakistans Exporte fließen

Pakistans Exporte erreichen Abnehmer auf allen Kontinenten – mit einer breiten Palette an Produkten von Textilien und Leder bis zu Reis, Sportartikeln und digitalen Dienstleistungen.
Zu den wichtigsten Handelspartnern zählen die USA, China, das Vereinigte Königreich, Deutschland, die Vereinigten Arabischen Emirate, Japan und Hongkong.
Diese globale Vernetzung verleiht Pakistans Wirtschaft eine gewisse Stabilität – trotz interner Herausforderungen.
Ein Beweis dafür, dass auch ein Schwellenland eine starke Rolle in den globalen Lieferketten spielen kann.

Container mit Länderflaggen aus China, Deutschland, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten stapeln sich in einem modernen Frachthafen mit großen Kränen.


25. Die Flutkatastrophe 2010 – als ein Fünftel Pakistans unter Wasser stand

Im Sommer 2010 wurde Pakistan von einer der verheerendsten Naturkatastrophen seiner Geschichte getroffen:
Heftige Monsunregen führten zu Überschwemmungen, die rund 20 % des Staatsgebiets unter Wasser setzten.
Etwa 1.800 Menschen kamen ums Leben, über 20 Millionen wurden obdachlos, und zahllose Häuser, Felder und Straßen wurden zerstört.
Die Katastrophe offenbarte nicht nur die Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel, sondern auch die prekäre Infrastruktur vieler Regionen – und wurde zu einem Weckruf für eine bessere Krisenvorsorge.

Eine Luftaufnahme zeigt eine überflutete ländliche Landschaft in Pakistan mit teilweise unter Wasser stehenden Dörfern, isolierten Häusergruppen und vereinzelten grünen Feldern. Im Hintergrund ragen nebelverhangene Hügel auf, unter einem grauen, bewölkten Himmel.


Was bleibt?

Pakistan überrascht in jeder Hinsicht – von seiner geografischen Vielfalt über digitale Innovationen bis zu uralten Kulturen. Wer das Land nur durch politische Schlagzeilen kennt, verpasst seine wahre Geschichte. Diese Fakten zeigen, dass Pakistan nicht nur kämpft, sondern auch inspiriert.

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