USA: Mehr als 25 überraschende Fakten über Sprache, Kultur, Gesellschaft und Macht

Die Vereinigten Staaten von Amerika faszinieren durch Gegensätze, Superlative und überraschende Wahrheiten. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise durch 26 außergewöhnliche Fakten – von sprachlicher Vielfalt und technologischem Pioniergeist bis hin zu gesellschaftlichen Herausforderungen und kulturellen Eigenheiten. Amerika, wie Sie es noch nie gesehen haben.


1. Die USA … Ist Englisch wirklich die Amtssprache? Die überraschende Wahrheit

Entgegen der weitverbreiteten Annahme gibt es auf Bundesebene in den Vereinigten Staaten keine offiziell festgelegte Landessprache – zumindest war das jahrzehntelang der Fall. Zwar fungierte Englisch faktisch über Jahrhunderte hinweg als dominierende Sprache, doch eine offizielle Anerkennung blieb aus. Erst im März 2025 erließ Präsident Trump eine Executive Order, die Englisch zur offiziellen Landessprache der Vereinigten Staaten erklärte – ein politischer Schritt, der lange auf sich warten ließ.

Trotz dieses föderalen Beschlusses hatten die meisten Bundesstaaten bereits zuvor Englisch als Amtssprache festgelegt. Gleichzeitig gibt es Bundesstaaten und lokale Kulturen, in denen andere Sprachen fest im Alltag verankert sind – insbesondere Spanisch, das in Kalifornien und Texas für Millionen Menschen die Muttersprache darstellt. Ein herausragendes Beispiel für die sprachliche Vielfalt ist das US-Außengebiet Puerto Rico: Dort sprechen rund 95 % der Haushalte Spanisch als Erstsprache – damit gehört das Territorium zu den sprachlich vielfältigsten Regionen unter amerikanischer Verwaltung.

Eine junge Latina-Frau geht lächelnd an einer sonnigen Straßenszene entlang. Im Hintergrund befinden sich Geschäfte mit zweisprachigen Schildern wie „Grocery / Bodega“, „Barbería“ und „Farmacia / Pharmacy“. Eine farbenfrohe Wand zeigt die Aufschrift „Language is Identity“.


2. Das Twitter-Archiv der Library of Congress – vom umfassenden Speicher zur selektiven Sammlung

Zwischen 2010 und 2017 archivierte die Library of Congress systematisch alle öffentlichen Tweets weltweit – ein ambitioniertes Projekt, das den digitalen Zeitgeist dokumentieren sollte. Ziel war es, die sozialen Medien als neue Form der öffentlichen Kommunikation historisch festzuhalten. Doch mit dem rasanten Anstieg an Datenmengen und der zunehmenden Vielfalt multimedialer Inhalte stellte die Bibliothek dieses Vorhaben Ende 2017 ein. Seither konzentriert sie sich ausschließlich auf die gezielte Archivierung ausgewählter Tweets – insbesondere solcher mit politischer, kultureller oder historischer Relevanz.

Eine junge Frau sitzt vor der Library of Congress in Washington, vertieft in ihr Smartphone mit Twitter/X-Symbol. Neben ihr liegt ein Schild mit der Aufschrift „Digital Archive – Selected Tweets Only“.


3. Amerika – der größte Ölverbraucher der Welt

Die Vereinigten Staaten stehen weiterhin an der Spitze der weltweit größten Ölverbraucher – bis heute. Im Jahr 2023 lag ihr täglicher Verbrauch bei über 20,2 Millionen Barrel, was rund 20 % der globalen Nachfrage entspricht. Dieses enorme Ausmaß ist auf die Größe der US-Wirtschaft und den weitreichenden Transportsektor zurückzuführen: Autos, Flugzeuge und Nutzfahrzeuge machen den Großteil des fossilen Energiebedarfs aus.

Zwar setzt das Land zunehmend auf erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenkraft, doch Erdöl bleibt nach wie vor die wichtigste Energiequelle in den USA. Entscheidende Faktoren dafür sind die flexible Infrastruktur, ein hochentwickeltes Logistiksystem und die kulturell tief verwurzelte Abhängigkeit vom individuellen Verkehrsmittel – Aspekte, die Amerikas Spitzenplatz beim Ölverbrauch weiterhin sichern.

Eine junge Amerikanerin mit einem Kaffeebecher steht neben einem großen blauen Pickup am Rande einer vielbefahrenen Interstate. Im Hintergrund warnt eine elektronische Anzeigetafel: „Fuel demand highest in the world – drive smart“. Der Verkehr ist dicht, mit vielen SUVs und Trucks.


4. Fettleibigkeit in den USA – eine Gesundheitskrise, die fast die Hälfte der Bevölkerung betrifft

Die Vereinigten Staaten verzeichnen eine der höchsten Adipositasraten weltweit: Über 40 % der erwachsenen Bevölkerung gelten laut offiziellen Statistiken als fettleibig. Diese alarmierende Zahl steht in direktem Zusammenhang mit Ernährungsgewohnheiten, die stark von Fast Food und fettreichen Lebensmitteln geprägt sind – kombiniert mit Bewegungsmangel im Alltag.

Die Auswirkungen der Fettleibigkeit reichen weit über äußere Erscheinung hinaus: Sie ist ein zentraler Risikofaktor für schwerwiegende Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Schlaganfälle. Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen und staatlicher Gesundheitsinitiativen bleibt Adipositas eine drängende Herausforderung auf nationaler Ebene – und wirft ernsthafte Fragen über die Zukunft der öffentlichen Gesundheit in den USA auf.

Eine übergewichtige, mittelalte Frau sitzt allein vor einem Fast-Food-Restaurant in den USA, isst Burger und Pommes. Im Hintergrund prangen die Logos von McDonald’s und Burger King sowie ein auffälliges Schild mit der Aufschrift „$Mega Meal – Always Bigger“.


5. Die Vereinigten Staaten – das Land der Tornados

Die USA verzeichnen jährlich über 1.000 Tornados – damit sind sie das am stärksten von dieser Naturerscheinung betroffene Land weltweit.

Der Großteil dieser Wirbelstürme tritt in einer Region auf, die als „Tornado Alley“ bekannt ist. Sie umfasst unter anderem die Bundesstaaten Texas, Oklahoma und Kansas. Die Ursache liegt in einem spektakulären Wettermix: Kalte, trockene Luftmassen aus Kanada treffen hier auf warme, feuchte Luft vom Golf von Mexiko – ideale Bedingungen für die Entstehung von Tornados.

Eine junge Frau steht am Rand einer Landstraße in Oklahoma und blickt erschrocken auf einen riesigen Tornado, der sich aus dunklen Gewitterwolken über den Feldern formt. Im Hintergrund warnen Blitze und ein Schild mit der Aufschrift „Tornado Watch Area – Be Alert“ vor der Gefahr.


6. Die New Yorker U-Bahn – ein Netzwerk, das niemals schläft

Die U-Bahn von New York ist das größte städtische Transportsystem der Welt, gemessen an der Anzahl der Stationen: 472 Haltestellen, verteilt auf 36 verschiedene Linien. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1904 ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags für Millionen von Einwohnern und Besuchern.

Der Betrieb läuft rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche – und das macht sie zu einem der komplexesten Verkehrssysteme weltweit. Wer den Versuch wagt, sämtliche Linien abzufahren und an jeder Station zu halten, braucht dafür über 24 Stunden – ein urbanes Abenteuer für sich. Die New Yorker U-Bahn ist weit mehr als ein Transportmittel: Sie ist ein Symbol für die Größe, Dynamik und Unermüdlichkeit dieser Stadt.

Eine junge Frau mit Rucksack und Kaffeebecher betrachtet konzentriert eine große U-Bahn-Karte in der New Yorker U-Bahnstation Times Square. Die Anzeigetafel darunter trägt den Slogan: „472 Stations. No Sleep.“ Im Hintergrund herrscht reges Pendleraufkommen.


7. New York, Los Angeles, Chicago – das große Trio der US-Metropolen

New York City ist mit über 8,4 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt der Vereinigten Staaten – unangefochten an der Spitze, wenn es um urbane Dichte und gesellschaftliche Präsenz geht. Es folgt Los Angeles mit rund 3,8 Millionen Einwohnern, bekannt als das Herz der Filmindustrie und ein Zentrum für Innovation. An dritter Stelle liegt Chicago mit etwa 2,7 Millionen Menschen – ein industrielles und wirtschaftliches Kraftzentrum im Herzen des Mittleren Westens.

Diese drei Metropolen bilden zentrale Achsen der amerikanischen Wirtschaft und Kultur. Sie beherbergen ein beeindruckendes Maß an ethnischer und sozialer Vielfalt – ein Spiegelbild des amerikanischen Traums von Vielfalt und Chancen.

Drei große Fenster geben den Blick frei auf die Skylines von New York City, Los Angeles und Chicago. Auf einem Holztisch davor stehen drei Kaffeetassen mit den Aufschriften „NYC“, „LA“ und „CHI“, platziert auf einer Karte der Vereinigten Staaten. Die Stadtbilder zeigen typische Wahrzeichen: das Empire State Building, Palmen vor dem Hollywood-Zeichen und die Hochhäuser von Chicago am Fluss.


8. Wo alles begann – die USA als Wiege des modernen Internets

Die Vereinigten Staaten sind nicht nur ein bedeutender Nutzer des Internets – sie sind das Land, das es erfunden hat. Die Geschichte begann in den 1960er-Jahren, als das US-Verteidigungsministerium ein wegweisendes Projekt namens ARPANET finanzierte. Ziel war es, Universitäts- und Militärrechner zu einem Netzwerk zu verbinden. Dieses Projekt war das erste, das das Prinzip der „Paketvermittlung“ (Packet Switching) nutzte – ein Grundbaustein des heutigen Internets.

1983 wurde das von amerikanischen Wissenschaftlern entwickelte TCP/IP-Protokoll als verbindlicher Netzwerkstandard eingeführt – ein entscheidender Schritt zur globalen Verbreitung des Internets. Seither führen US-Technologiekonzerne wie Google, Amazon und Microsoft die digitale Revolution an. Die USA gelten heute als geistige Heimat des Internets – sowohl infrastrukturell als auch inhaltlich – und als Zentrum seines technologischen und wirtschaftlichen Fortschritts.

Ein Farbfoto aus dem Jahr 1969 zeigt drei junge amerikanische Forscher in einem Labor an der UCLA. Sie arbeiten angespannt an einem riesigen, alten Computerterminal mit Lochkarten und einem Bildschirm, auf dem gerade der Befehl „LOGIN“ erscheint. Im Hintergrund hängt eine einfache Skizze des ARPANET auf einer Tafel.


9. American Football – die Sportart Nummer eins im Herzen der Amerikaner

Wenn es um Mannschaftssportarten in den Vereinigten Staaten geht, führt kein Weg am American Football vorbei. Keine andere Sportart genießt eine vergleichbare Popularität oder gesellschaftliche Bedeutung. Jedes Jahr verfolgen Millionen Amerikaner das Super Bowl-Finale – das größte Sportereignis des Landes und ein nationales Gemeinschaftsritual.

Zwar gilt Baseball traditionell als „Nationalsport“, doch seine Popularität ist rückläufig – im Vergleich zum stetigen Aufstieg von Football und Basketball. Die NBA hält dabei eine gewaltige Fangemeinde, sowohl im In- als auch im Ausland. Eishockey bleibt vor allem in den nördlichen Bundesstaaten beliebt. Und Soccer – also der internationale Fußball – gewinnt dank Einwanderergemeinschaften und wachsendem Interesse unter Jugendlichen zunehmend an Boden.

Trotz aller Entwicklungen bleibt American Football unangefochten die Sportart, mit der sich viele Amerikaner am meisten identifizieren – ein zentrales Element der nationalen Kultur und sportlichen Identität.

Ein junger amerikanischer Football-Fan jubelt im Stadion, bekleidet mit einem roten Trikot und einer Baseballkappe. Hinter ihm feiern hunderte Fans auf den Tribünen, viele tragen Teamfarben und schwenken Fahnen. Der Himmel ist orangefarben im Abendlicht, das Spielfeld liegt im Hintergrund.


10. Ausländische Autokonzerne – produktiver als die amerikanischen auf heimischem Boden

Eine bemerkenswerte Wendung in der amerikanischen Automobilindustrie: Ausländische Hersteller produzieren heute mehr Autos und leichte Nutzfahrzeuge in den USA als die drei großen heimischen Konzerne – General Motors, Ford und Stellantis – zusammen.

Im Jahr 2023 fertigten internationale Unternehmen wie Toyota, Honda und Hyundai rund 4,9 Millionen Fahrzeuge auf amerikanischem Boden, während die US-Konzerne lediglich auf 3,5 Millionen kamen.

Diese Entwicklung zeigt den tiefgreifenden Wandel der Branche: Mit Milliardeninvestitionen in US-Werke reagieren die ausländischen Hersteller auf die starke Inlandsnachfrage und umgehen gleichzeitig komplexe Zollregelungen – und so werden sie zu „ausländischen“ Marken, die amerikanischer kaum produzieren könnten.

Eine junge amerikanische Arbeiterin mit Schutzbrille und Handschuhen inspiziert den Motorraum eines neuen Toyota im Inneren eines modernen Montagewerks. Im Hintergrund arbeiten weitere Angestellte unter einem großen Banner mit der Aufschrift „Proudly Built in USA“.


11. Harvard – die älteste Universität Amerikas und „Schmiede der Präsidenten“

Die Harvard University, gegründet im Jahr 1636 in Cambridge, Massachusetts, ist die älteste Hochschuleinrichtung der Vereinigten Staaten und zählt zu den renommiertesten Universitäten der Welt. Doch ihr Alter ist nicht ihr einziges Markenzeichen: Harvard gilt auch als die Universität, die die meisten US-Präsidenten hervorgebracht hat. Acht Staatsoberhäupter, darunter John F. Kennedy, Franklin D. Roosevelt, George W. Bush und Barack Obama, haben hier studiert.

Diese beeindruckende Bilanz macht Harvard nicht nur zu einem akademischen Leuchtturm, sondern auch zu einer Institution, die die politische Führung des Landes maßgeblich geprägt hat.

Der frühere US-Präsident Barack Obama spaziert lächelnd vor dem Gebäude der Harvard Law School, umgeben von Studierenden, die Fotos mit ihren Handys machen. Im Hintergrund hängt ein Banner mit der Aufschrift: „Welcome Back Mr. President“.


12. Die USA – Spitzenreiter bei Gesundheitskosten, Schlusslicht bei Ergebnissen

Die Vereinigten Staaten geben mehr Geld für das Gesundheitssystem aus als jedes andere wohlhabende Land – durchschnittlich über 13.000 US-Dollar pro Person und Jahr. Dennoch rangieren sie am unteren Ende internationaler Vergleichsstudien, wenn es um Qualität, Effizienz und Zugänglichkeit der medizinischen Versorgung geht.

Laut dem Commonwealth Fund belegten die USA den letzten Platz unter zehn führenden Industrienationen in Bereichen wie Systemeffizienz, Chancengleichheit und Patientenfreundlichkeit. Trotz immenser Ausgaben weist das amerikanische Gesundheitssystem erhebliche Schwächen auf – etwa bei der Lebenserwartung, der Müttersterblichkeit und Todesfällen durch vermeidbare Krankheiten. Das US-Modell zeigt eindrucksvoll: Hohe Kosten allein garantieren kein funktionierendes Gesundheitssystem.

Drei Demonstranten vor einem US-Krankenhaus halten Schilder mit Botschaften wie „Gesundheit ist ein Menschenrecht“ und „Zu teuer zum Leben“ – ein stiller Protest gegen die Gesundheitskosten in den USA.


13. Washington Square Park – vom Massengrab zum lebendigen Stadtsymbol

Bevor er zu einem der berühmtesten urbanen Wahrzeichen New Yorks wurde, war der Washington Square Park im Herzen Manhattans einst ein Massengrab. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts wurden hier über 20.000 Menschen beigesetzt – viele davon Opfer der Gelbfieberepidemie oder mittellose Bürger ohne Angehörige.

Offiziell diente der Ort bis 1825 als Friedhof, ehe die Stadt schrittweise begann, ihn in eine öffentliche Grünfläche umzuwandeln. Heute ist der Park ein Zentrum für Kultur, Straßenkunst und gesellschaftliche Proteste – ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich ein Ort des Todes in einen pulsierenden Lebensraum im Herzen von Greenwich Village verwandeln kann.

Ein realistisches Ölgemälde zeigt eine düstere Szene im frühen 19. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Washington Square Parks. Ein Totengräber steht neben einem offenen, schlichten Holzsarg, während verstreute Gräber und kahle Bäume im Hintergrund zu sehen sind.


14. Hawaii – der letzte Stern auf der US-Flagge

Am 21. August 1959 wurde Hawaii offiziell als 50. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten aufgenommen – und verlieh der US-Flagge ihren fünfzigsten Stern. Die Inselgruppe liegt mitten im Pazifischen Ozean und ist der einzige Bundesstaat, der vollständig aus Inseln besteht. Sie umfasst acht Hauptinseln sowie über hundert kleinere Inseln.

Hawaii ist berühmt für seine atemberaubende Natur: goldene Strände, aktive Vulkane und üppige Regenwälder prägen das Landschaftsbild. Doch die Inseln sind weit mehr als ein Touristenparadies – sie haben eine reiche Geschichte und Kultur, die auf alte polynesische Königreiche zurückgeht.

Hawaii ist heute ein einzigartiger Schmelztiegel amerikanischer und asiatischer Identität. Der Beitritt stellte einen symbolträchtigen Moment in der Expansion der Vereinigten Staaten in den Pazifik dar – und markierte ein neues Kapitel in der geographischen und kulturellen Vielfalt des Landes.

A young Hawaiian girl on a beach holding an American flag


15. Die Vereinigten Staaten – der Dollar war nicht die erste offizielle Währung Amerikas

Bevor der US-Dollar im Jahr 1785 offiziell zur nationalen Währung erklärt wurde, hatten die Vereinigten Staaten bereits ein eigenes Zahlungsmittel: die sogenannte Continental Currency, die ab 1775 vom Kontinentalkongress während des Unabhängigkeitskriegs ausgegeben wurde.

Diese Banknoten – mit Nennwerten von einem Sechstel Dollar bis zu 80 Dollar – gelten als die ersten „Dollar-Scheine“ der jungen Nation. Erst zehn Jahre später, am 6. Juli 1785, legte der Kongress den Dollar als formelle Währung der Vereinigten Staaten fest.

Historische Requisiten aus der Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, darunter eine Continental-Währungsschein, Federn und alte Dokumente, symbolisieren die erste offizielle Währung der Vereinigten Staaten.


16. Vom Zweiten Weltkrieg bis heute – das Pentagon als Herzstück der US-Verteidigung

Das Pentagon, Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums, ist das flächenmäßig größte Verwaltungsgebäude der Welt. Es umfasst über 620.000 Quadratmeter und verfügt über rund 28 Kilometer (17,5 Meilen) an inneren Korridoren – ein Ausdruck seiner gigantischen Dimension und Komplexität.

Errichtet wurde das Bauwerk in Rekordzeit während des Zweiten Weltkriegs, zwischen 1941 und 1943, um als zentrales Nervenzentrum der amerikanischen Verteidigung zu dienen. Heute arbeiten dort mehr als 23.000 Menschen – Zivilisten und Militärangehörige. Das Pentagon gilt als eines der eindrucksvollsten Symbole institutioneller Macht in den Vereinigten Staaten.

Eine sepiafarbene historische Luftaufnahme zeigt den Pentagon im Bau während der 1940er Jahre mit Baukränen, Lastwagen und Arbeitern auf einer staubigen Baustelle.


17. Der wohl lukrativste Deal der Geschichte? Wie Alaska Amerikas Zukunft veränderte

Im Jahr 1867 kaufte die Vereinigten Staaten das Gebiet Alaska von Russland – für lediglich 7,2 Millionen US-Dollar, was etwa zwei Cent pro Acre entsprach. Der Kauf wurde damals spöttisch als „Seward’s Folly“ bezeichnet, benannt nach dem damaligen Außenminister William H. Seward, der das Abkommen abschloss.

In der Presse wurde die Entscheidung verlacht, doch was zunächst wie ein absurder Schritt wirkte, entpuppte sich später als eine der klügsten Investitionen in der Geschichte des Landes.

Heute zählt Alaska zu den ressourcenreichsten Regionen der USA – mit riesigen Vorkommen an Öl, Gas, Gold und seltenen Erzen. Der Deal stärkte nicht nur die wirtschaftliche Schlagkraft der USA, sondern machte Alaska auch zu einem strategisch bedeutsamen Teil der amerikanischen Einflusskarte.

Eine bunte, satirische Illustration zeigt einen verwirrten russischen Diplomaten, der eine mit „ALASKA“ beschriftete Karte an einen lächelnden Amerikaner mit Zylinder übergibt, umgeben von Öltürmen, Goldbarren und Dollarsymbolen.


18. Eine Waffe pro Kopf? Die USA besitzen die Hälfte aller zivilen Schusswaffen weltweit

Die Vereinigten Staaten sind das Land mit der höchsten Anzahl an zivilen Schusswaffen weltweit. Schätzungen zufolge befinden sich rund 393 Millionen Feuerwaffen in privatem Besitz – mehr als die Gesamtbevölkerung des Landes! Das bedeutet: Rein rechnerisch besitzt jeder US-Bürger, inklusive Kinder, mehr als eine Waffe. Diese enorme Verbreitung spiegelt eine tief verwurzelte Kultur wider, die historisch im Zweiten Verfassungszusatz verankert ist – dem Recht auf Waffenbesitz.

Doch diese Freiheit hat ihren Preis: Die USA verzeichnen die höchsten Raten an waffenbedingten Todesfällen unter den Industrieländern. Jährlich kommt es zu Tausenden von Vorfällen – von gewaltsamen Verbrechen bis hin zu Massenschießereien. Trotz intensiver gesellschaftlicher Debatten über strengere Waffengesetze bleibt der Waffenbesitz in den USA ebenso Ausdruck von Identität und kultureller Selbstverortung wie eine Frage der Sicherheit.

 Ein Wohnzimmer mit beiger Wand, an der ein hölzernes Waffenregal mit Gewehren und Pistolen hängt. Daneben hängen ein US-Flagge und mehrere Familienfotos. Eine olivgrüne Couch steht im Vordergrund.


19. Die USA – 4 % der Weltbevölkerung, aber ein Viertel aller Gefangenen

Obwohl die Vereinigten Staaten nur etwa 4 % der Weltbevölkerung ausmachen, stellen sie rund 25 % aller Gefangenen weltweit – mehr als zwei Millionen Menschen sitzen in amerikanischen Gefängnissen.

Diese erschütternde Diskrepanz ist das Ergebnis jahrzehntelanger harter Strafpolitik, insbesondere seit der „War on Drugs“-Kampagne der 1980er-Jahre. Damals führte die Kriminalisierung auch nicht-gewalttätiger Delikte zu einer explosionsartigen Zunahme der Inhaftierungen. Gesetze wie verpflichtende Mindeststrafen sowie der Ausbau gewinnorientierter Privatgefängnisse haben das US-Strafsystem zusätzlich aufgebläht. Am stärksten betroffen sind dabei benachteiligte Bevölkerungsgruppen – insbesondere Afroamerikaner und Menschen lateinamerikanischer Herkunft –, die im Vergleich zur weißen Bevölkerung überproportional oft hinter Gittern landen.

Ein Foto zeigt einen leeren Gefängniskorridor in den USA mit geschlossenen Metalltüren und gedämpftem Licht – ein Symbol für die Masseninhaftierung.


20. Die Vereinigten Staaten – das Hochtechnologieland, das noch immer in Meilen und Zoll misst

Trotz ihrer Führungsrolle in Technologie und Raumfahrt gehören die USA zu den letzten drei Ländern der Welt, die das metrische System nicht offiziell übernommen haben – neben Myanmar und Liberia. Im amerikanischen Alltag dominieren weiterhin Maßeinheiten wie Zoll, Fuß, Meile und Gallone, während der Großteil der Welt längst auf Meter, Kilometer und Liter setzt.

Zwar begannen bereits 1866 Bemühungen, das metrische System zu fördern – und 1975 wurde sogar ein entsprechendes Bundesgesetz verabschiedet –, doch der Wandel blieb aus. Heute findet das metrische System fast ausschließlich in Bereichen wie Medizin, Wissenschaft und Export Anwendung.

Der berühmteste Zwischenfall dieser „Maßverwirrung“ ereignete sich 1999, als eine NASA-Raumsonde im Wert von 125 Millionen Dollar zerstört wurde – wegen eines Rechenfehlers, verursacht durch die Verwechslung der beiden Einheitensysteme. Bis heute halten die USA an ihren traditionellen Maßeinheiten fest – Ausdruck eines kulturellen Stolzes, aber auch eines gesellschaftlichen Widerstands gegen Veränderungen, die tief in den Alltag eingreifen würden.

Eine verwirrte junge Touristin steht an einer sonnigen Landstraße in den USA und blickt ratlos auf ein Verkehrsschild, das Entfernungen nur in Meilen angibt.


21. Die USA – Land der Milliardäre und der schockierenden sozialen Kluft

In den Vereinigten Staaten leben mehr Milliardäre als in jedem anderen Land der Welt – über 900 Superreiche zählt die Nation, gemeinsam verfügen sie über ein Vermögen von mehr als 16 Billionen US-Dollar. Das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt mehrerer großer Industrienationen zusammen.

Doch hinter diesem immensen Reichtum verbirgt sich ein paradoxer Gegensatz: Millionen Amerikaner leben gleichzeitig unterhalb der Armutsgrenze.

Rund ein Prozent der Bevölkerung besitzt ein Drittel des gesamten nationalen Vermögens – ein Ungleichgewicht, das die gesellschaftliche Debatte über ökonomische Gerechtigkeit zunehmend anheizt.

Während die Zahl der Milliardäre weiter steigt, wächst auch die soziale Kluft – und damit die Sorge um die Zukunft der amerikanischen Mittelschicht in einem Land, das sich selbst als „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ versteht.

Eine wohlhabend aussehende Frau mit Designer-Taschen geht an einem obdachlosen Mann vorbei, der barfuß auf dem Gehweg sitzt – ein Bild, das soziale Ungleichheit in den USA symbolisiert.


22. Die Namen der US-Bundesstaaten – Amerika spricht die Sprachen der Welt

Wer eine Karte der Vereinigten Staaten betrachtet, sieht keine beliebigen Namen – sondern eine sprachliche Landkarte, die Jahrhunderte kultureller Einflüsse widerspiegelt. Die Namen der Bundesstaaten stammen aus über zehn verschiedenen Sprachen – von Spanisch über indigene Sprachen bis hin zu Französisch und Russisch – und jeder Name trägt eine eigene Geschichte in sich.

Kalifornien etwa geht auf einen spanischen Abenteuerroman aus dem 16. Jahrhundert zurück, in dem eine sagenhafte Insel unter der Herrschaft der Königin „Calafia“ voller Gold und mythischer Kreaturen beschrieben wurde.

Massachusetts stammt aus einer indigenen Sprache und bedeutet „am großen Hügel“ – ein Verweis auf das hügelige Gelände in der Nähe von Boston.

Texas leitet sich aus einem Wort der Caddo-Sprache ab, das „Freunde“ oder „Verbündete“ bedeutet – ein Ausdruck für den Zusammenhalt unter den Stämmen.

Ohio kommt aus der Sprache der Seneca und heißt „großer Fluss“, benannt nach dem Fluss, der das Herz des Bundesstaates durchzieht.

Alaska entstammt der Aleuten-Sprache und bedeutet „Festland“ oder „Land gegenüber dem Meer“ – ein Ausdruck für die maritime Verbundenheit der Ureinwohner mit ihrer Geografie.

Sogar Louisiana wurde zu Ehren des französischen Königs Ludwig XIV. benannt – ein Überbleibsel aus der kolonialen Vergangenheit Frankreichs in Nordamerika.

Historisches Gemälde eines französischen Offiziers im Kolonialstil, der ein Schild mit der Aufschrift "LOUISIANE" hält. Umgeben von Soldaten, Siedlern und einem Waldhintergrund mit Hütten und Fluss.


23. Offizielle Feiertage in den USA – weniger als in jedem anderen Industrieland

Die Vereinigten Staaten sind das einzige Industrieland der Welt, in dem es kein bundesweites Gesetz für bezahlten Urlaub gibt. Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung für Arbeitgeber, ihren Angestellten eine bezahlte Auszeit zu gewähren. Daher haben mehr als 25 % der US-Arbeitnehmer keinerlei Anspruch auf bezahlten Urlaub. Und selbst jene, die Urlaubstage erhalten, bekommen im Schnitt nur 10 bis 11 Tage pro Jahr – deutlich weniger als beispielsweise in Frankreich oder Deutschland, wo der gesetzliche Anspruch oft bei 30 Tagen liegt. Das Paradoxe: Einer Umfrage zufolge nutzen sechs von zehn Amerikanern nicht einmal ihren vollen Urlaubsanspruch – aus Angst vor beruflichen Nachteilen oder aufgrund hoher Arbeitsbelastung.

Eine junge Frau mit müdem Gesichtsausdruck hält einen Kalender fest an sich gedrückt, während sie auf einem belebten Bürgersteig in einer amerikanischen Großstadt läuft. Um sie herum gehen Menschen mit Kaffee in der Hand, ein Fahrradfahrer fährt vorbei, und im Hintergrund ist ein typisches Straßencafé mit dem Schild „COFFEE“ zu sehen.


24. Der Führerschein in den USA – ab 14 Jahren? Ja, in manchen Bundesstaaten

Für viele Menschen weltweit überraschend: In einigen US-Bundesstaaten dürfen Jugendliche bereits im Alter von 14 Jahren Auto fahren. In Staaten wie Alaska, Kansas und Arkansas können Teenager einen „Lernführerschein“ erwerben, der ihnen das Fahren unter Aufsicht eines Erwachsenen erlaubt. Eine eingeschränkte Fahrerlaubnis gibt es in manchen Regionen schon mit 15 oder 16 Jahren. Diese Regelung dient vor allem der Mobilität in weitläufigen, ländlichen Gegenden, in denen es kaum öffentlichen Nahverkehr gibt. Deshalb ist es in den USA keineswegs ungewöhnlich, wenn ein 15-Jähriger selbst am Steuer sitzt.

Ein 15-jähriger Teenager sitzt am Steuer eines silbernen Pickups vor einer amerikanischen Highschool mit Backsteinfassade und wehender US-Flagge im Hintergrund – sonniger Himmel, typischer Vorort-Schulparkplatz.


25. Die USA – das einzige Land mit menschlichen Fußspuren auf dem Mond

Seit dem Apollo-Programm zwischen 1969 und 1972 sind die Vereinigten Staaten das einzige Land, das Menschen auf den Mond geschickt hat – von Apollo 11 bis Apollo 17. Die letzte bemannte Mission, Apollo 17, fand am 19. Dezember 1972 statt. Bis heute ist Amerika die einzige Nation, der dieser außergewöhnliche menschliche Meilenstein gelungen ist.

Trotz technologischer Fortschritte bei unbemannten Mondmissionen aus Ländern wie China oder Indien bleibt die bemannte Mondlandung ein Symbol für amerikanischen Stolz und eine beispiellose technologische Leistung.

Ein Apollo-Astronaut steht neben der US-Flagge auf der Mondoberfläche, mit sichtbarem Fußabdruck im Mondstaub und der Erde im Hintergrund. Die Szene wirkt ikonisch, symbolisiert Stolz und technologische Überlegenheit.


26. Die USA – das Paradies der Klagewütigen

Die Vereinigten Staaten sind weltweit für ihre ausgeprägte Klagekultur bekannt: Jährlich werden dort über 40 Millionen Zivilklagen eingereicht – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Von spektakulären Fällen wie der berühmten Klage einer Frau wegen „zu heißem Kaffee“ bis hin zu milliardenschweren Prozessen gegen Großkonzerne – Klagen sind fester Bestandteil des amerikanischen Alltags.

Dieses breite Zugangsrecht zur Justiz und die liberale Auslegung des Prozessrechts spiegeln ein offenes Rechtssystem wider. Zugleich wird aber auch kontrovers diskutiert, ob das US-Rechtssystem übermäßig gerichtslastig ist – nicht umsonst wird Amerika oft als das „Land der Anwälte“ bezeichnet.

Großes amerikanisches Anwaltsbüro: Stapel von Akten, Anwälte bei der Arbeit; im Vordergrund ein Anwalt mit Ordnern, im Hintergrund ein Schild „Litigation“.


27. Hochschulbildung in den USA – goldene Chancen zu einem hohen Preis

Die USA beherbergen einige der renommiertesten Universitäten der Welt – Harvard, Stanford, MIT. Doch dieser Zugang zu Exzellenz hat seinen Preis: Das Studium in den Vereinigten Staaten zählt zu den teuersten weltweit.

Die Gesamtsumme der Studienkredite hat inzwischen 1,7 Billionen US-Dollar überschritten – verteilt auf über 43 Millionen Kreditnehmer, mit durchschnittlichen Schulden von 38.000 bis 41.000 Dollar pro Person.

Diese finanzielle Belastung begleitet viele Absolventen über Jahrzehnte hinweg und beeinflusst grundlegende Lebensentscheidungen wie den Hauskauf oder die Familiengründung. Private Universitäten verlangen oft mehr als 40.000 Dollar pro Studienjahr, während selbst staatliche Hochschulen für Inlandsstudierende über 11.000 Dollar jährlich kosten können.

Alte Metallwaage mit gerolltem Diplom auf einer Schale und einem Geldstapel auf der anderen; davor Schild „$1.7 TRILLION STUDENT DEBT“ – Symbol für hohe Studienkosten in den USA.


28. NASA – wie die USA die Menschheit ins All führten und das Leben auf der Erde veränderten

Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 ist die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA weit mehr als eine Raketenagentur. Sie hat die Menschheit zu nie dagewesenen Horizonten im All geführt – und gleichzeitig mit einem gewaltigen wissenschaftlichen Erbe unseren Alltag auf der Erde nachhaltig geprägt.

Mit Programmen wie „Apollo“, das den ersten Menschen auf den Mond brachte, „Artemis“, das die Rückkehr dorthin vorbereitet, und der „Internationalen Raumstation“ als ständig bemanntes Forschungslabor im Orbit, hat NASA Amerikas Führungsrolle im All gefestigt.

Doch ihre Errungenschaften beschränken sich nicht auf Raumkapseln und Astronauten: Viele moderne Alltagsinnovationen stammen aus der Raumfahrtforschung – etwa GPS-Systeme, MRT-Technologie, hitzebeständige Materialien, Wasserfilter, hochentwickelte Solarzellen und vieles mehr.

Weltraumforschung ist heute ein treibender Motor für zivile Innovation in Energie, Landwirtschaft, Medizin und Kommunikation.

Perseverance-Rover im Vordergrund unter blau-violettem Mars-Sonnenuntergang; Ingenuity-Helikopter schwebt im Himmel, rötliche Felsen und Berge im Hintergrund.


Ob Sprache, Wissenschaft, Gesellschaft oder Geschichte – die USA bleiben ein Land voller Extreme und Überraschungen. Die hier versammelten Fakten zeigen, wie vielschichtig die Vereinigten Staaten wirklich sind. Hinter dem Klischee der Supermacht verbirgt sich eine Nation im ständigen Wandel.

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